KGS und NABU gestalten Totholz-Biotop im Schulgarten

Im Rahmen eines jahrgangsübergreifenden Umweltprojektes schufen Schülerinnen und Schüler der Goetheschule – KGS Barsinghausen ein wertvolles Biotop zum Erhalt der Artenvielfalt auf ihrem Schulgelände. Für die Umsetzung der Umweltschutz-Aktion freute sich die Goetheschule über professionelle Unterstützung vom NABU Barsinghausen.

Bereits vor mehreren Monaten begannen engagierte Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG und der AG „Lebenswelt Natur“ mit ihren Lehrkräften Frau Dr. Ammersdörfer und Herrn Grösche mit den Vorbereitungen für den Bau einer nachhaltigen Totholzanlage im Schulgarten. Die Begrifflichkeit „wertvolles Totholz“ stieß dabei zunächst auf allgemeines Unverständnis, denn was viele zuvor nicht wussten: Tothölzer sind ein sehr wichtiger Bestandteil in der Natur, da sie einer großen Masse verschiedenster Tierarten und Pilzen einen wichtigen Lebensraum bieten. Zahlreiche Insekten, Spinnen, Amphibien, Vögel und auch Kleinsäuger sind auf Tothölzer angewiesen, weil sie dort Nahrung, Fortpflanzungsstätten, Versteckmöglichkeiten oder Schutz vor Kälte finden. Diese Arten nehmen bedeutende Rollen in unserem Ökosystem ein, nicht nur als Bestäuber oder Zersetzer von organischem Material, sondern beispielsweise auch als Jäger unerwünschter Schädlinge. Das macht sie unersetzlich für unseren Planeten und uns Menschen.

Die naturbegeisterten Schülerinnen und Schüler der Goetheschule ließen sich von anfänglichen Vorbehalten im Schulumfeld und von einigen Schwierigkeiten des Projektes nicht unterkriegen. Zielstrebig verfolgten die jungen Naturschützer ihre Pläne zur ökologischen Aufwertung des Schulgeländes. Mit Schaufeln und Spaten hoben die beiden AGs im Schulgarten eine 60 cm tiefe Grube aus. Dabei liefen dem ein oder anderen besonders fleißigen Schüler vor Anstrengung die Schweißperlen von der Stirn. Bei dem anschließenden Bau der Totholzanlage ließen die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf: Abgestorbenes Holz, Schnittreste, Baumstuken und Wurzeln in verschiedenster Größe wurden auf eine Schicht aus Laub und Mulm in die ausgehobene Grube gestapelt. Und gestern war es dann endlich soweit: Mit Unterstützung von Ehrenamtlichen des NABU Barsinghausen konnten die Schülerinnen und Schüler das Projekt „Totholzanlage“ voller Stolz erfolgreich abschließen. Wieder einmal konnten sie unter Beweis stellen, dass Umwelt- und Naturschutz auch im kleineren Maßstab möglich und sinnvoll sind.

Die Umwelt-AG und die AG „Lebenswelt Natur“ werden in den nächsten Jahren die Entwicklung des Biotops beobachten und sind gespannt, welche Tierarten sich dort im Laufe der Zeit im Totholz ansiedeln. Da in den heutigen Parkanlagen und auch in vielen Wäldern durch übertriebene Ordnung und forstliche Intensivnutzung Tothölzer nicht im ausreichenden Umfang zu finden sind, stellt ein Totholzhaufen im heimischen Garten eine einfache, aber sehr effektive Möglichkeit zum Schutz der Artenvielfalt und damit des gesamten Ökosystems dar.

Die Goetheschule bedankt sich ganz herzlich bei den Ehrenamtlichen des NABU Barsinghausen, Herrn Winneg, Herrn van den Nieuwenhof, Herrn Närmann, Herrn Böhm, Herrn Scholz, Herrn Diekmeyer, Herrn van der Wall, und bei Herrn Bernstorff vom Baubetriebshof der Stadt Barsinghausen.

Text: Dr. Sandra Ammersdörfer
Fotos: Dr. Sandra Ammersdörfer, Herr Wilhelm Böhm