Am Sonntag, den 13.11. fand in Barsinghausen unter Schirmherrschaft des Bürgermeisters der Volkstrauertag statt, an dem Schülerinnen und Schüler aus dem Werte und Normen Kurs des 10. Jahrgangs von Frau Lücke teilnahmen.

Lina und Samantha, beide aus der 10G2, trugen das Gedicht ‘Krieg I’ von Erhard Blanck vor, Til hat sogar selbst eine beeindruckende Rede verfasst:

Rede anlässlich des Volkstrauertages am 13.11.22

Das Begehen des Vokstrauertages hat lange Tradition.

Bereits in der Weimarer Republik, um genauer zu sein am 1. März 1925 fand dieser erstmalig statt.

Damals war der Anlass dieses Tages vor allem das Gedenken der gefallenen Soldaten im ersten Weltkrieg, heute hat sich ein Wandel weg von diesen ursprünglichen Inhalt hin zum allgemeinen Erinnern an die Opfer von Gewalt und Krieg vollzogen.

In der Bundesrepublik gibt es jenen Tag in seiner heutigen Form seit 1952 und seit dem hat er wohl nie an seiner Aktualität verloren.

Es ist traurig sehen zu müssen wie viele Kriege, gewaltsame Auseinandersetzungen, wie viel unmenschlicher Hass sich allein seit dem ersten Begehen des Volkstrauertages angehäuft hat.

Im Großen hat sich dies in schrecklichen Ereignissen wie dem Holocaust, dem zweiten Weltkrieg, den Atombombentests der Amerikaner, der Apartheid und vielen mehr gezeigt.

Im Kleinen jedoch bleibt Gewalt und Hass nur selten in so lebendiger Erinnerung.

Wir gedenken deshalb an dem heutigen Tag nicht nur den Opfern der Kriege und der Gewalt, die uns und der Geschichte in Erinnerung geblieben sind, die häufig als Beispiele im Geschichtsunterricht dienen, sondern auch jenen unzähligen Personen deren Geschichten in Vergessenheit geraten sind oder bewusst verdrängt wurden.

Wir gedenken den vertriebenen, diskriminierten, entmenschlichten und ermordeten Menschen unserer mitunter dunklen Vergangenheit, denken aber auch an all diejenigen, die noch heute beispielsweise im Ukraine Krieg vertrieben, diskriminiert, entmenschlicht und ermordet werden.

Um es mit den Worten Albert Schweitzers aus seiner Lehre der Ehrfurcht vor dem Leben auszudrücken: „Ein Geist wahren Menschentums muss entstehen, wenn wir nicht an dem Geiste der Unmenschlichkeit, der heute in der Welt das Wort führt, zugrundegehen wollen.“ Das gilt heute wie 1952, als er diesen Satz formulierte.

Nun die Zukunft wird zeigen, ob es diesen Geist wahren Menschentums geben wird.

Ich bin aber optimistisch und glaube, dass vielleicht nicht mehr zu meinen Lebzeiten, aber irgendwann Opfer von Gewalt und Krieg der Vergangenheit angehören werden und der Volkstrauertag nicht mehr zum Denken, sondern zum Andenken an solche Opfer dienen wird.

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